Tragischer Vorfall in ItalienVater feiert Geburt seines Kindes – und wird mit Pfeil und Bogen erschossen
Nach einem Streit über eine Ruhestörung hat in Genua ein 63-Jähriger einen 41-jährigen Peruaner erschossen. Die Tat war womöglich rassistisch motiviert.

In der italienischen Hafenstadt Genua hat ein Mann einen offenbar frischgebackenen Vater nach einem Streit über eine Ruhestörung mit Pfeil und Bogen erschossen. Der 41-jährige Peruaner sei in der Nacht auf Dienstag «von einem Verrückten mit einem Pfeil getötet worden», erklärte der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den Mann auch wegen eines möglicherweise rassistischen Motivs der Tat.
Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge feierte das spätere Opfer des Angriffs die Geburt seines zweiten Sohnes in der vorherigen Nacht mit anderen Südamerikanern auf einer im Zentrum Genuas gelegenen Strasse. Daraufhin soll ein 63-jähriger Mann vom Fenster seiner Wohnung aus zunächst mit den Feiernden gestritten haben, weil diese aus seiner Sicht zu laut waren. Zeugenaussagen zufolge soll er die Menschengruppe dabei auch rassistisch beleidigt haben.
Schütze hatte 60 Pfeile in der Wohnung
Schliesslich soll der Mann einen Bogen geholt und mit einem üblicherweise für die Wildschweinjagd verwendeten Pfeil auf den 41-jährigen Mann geschossen haben. Der Pfeil traf das Opfer demnach in der Leber, Videoaufnahmen vom Tatort zufolge versuchte der Schütze danach noch, seinem Opfer zu helfen.
Der Peruaner verstarb jedoch der Lokalzeitung «Secolo XIX» zufolge wenige Stunden nach der Tat im Spital. Bei einer Durchsuchung fand die Polizei in der Wohnung des Schützen später rund 60 selbst hergestellte Pfeile. Toti sprach von einem «absurden Todesfall». Keinerlei «Nachtleben, Lärm oder sonstige Umstände könnten eine derartige Reaktion rechtfertigen», sagte er mit Blick auf den mutmasslichen Täter.
AFP/lif
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