2:0 bei GottéronViel Hrubec und viel Eis-Schach beim ZSC-Sieg
Beim Spitzenspiel in Freiburg fallen erst im Schlussdrittel die Tore. Die Zürcher gewinnen nicht zuletzt dank 27 Paraden ihres Goalies.

Es waren untypische Momente an diesem Abend, die dieses Spiel lancierten und am Ende sogar bereits entschieden. Nach drei Minuten im Schlussdrittel tauchte Gottérons Verteidiger Mauro Dufner alleine im gegnerischen Slot auf, genauso wie der Zürcher Denis Hollenstein im unmittelbaren Gegenzug Sekunden später. Gut zwei Minuten später lag der Puck im Freiburger Tor, Juho Lammikko schloss einen Konter erfolgreich ab, das einzige Mal an diesem Abend sah ein Goalie schlecht aus: Connor Hughes dürfte diesen Schuss aus spitzem Winkel normalerweise halten.
Dieses Hin und Her erinnerte vielleicht an die Vorgänge vor zwei Tagen und an das letzte ZSC-Spiel. 6:4 hatte er am Sonntag das wilde erste Wiedersehen mit Meister Zug seit dem verlorenen Playoff-Final gewonnen – da ging nicht alles, aber sehr vieles ins Tor, selbst der EVZ lenkte den einen oder anderen Puck für die Zürcher ins eigene Netz, was den Spektakelgehalt natürlich erhöhte.
Zwei Tage wirkten diesbezüglich wie eine Ewigkeit. Denn Zürichs nächstes Gastspiel am Dienstag war genau das Gegenteil eines Spektakels. Das kam nicht wirklich überraschend. Gottéron hat sich unter Trainer Christian Dubé zur ligaweiten Referenz für defensive Stabilität entwickelt – das ist für den Kanadier ein grosses Kompliment, standen doch die Freiburger früher jahrelang eher für Emotionen und Spektakel, aber nicht unbedingt für solides und nüchternes Eishockey.
Auch die Advanced Stats belegen die Hauptstärke Gottérons: Nicht nur ist die Mannschaft die klare Nummer 1 bezüglich «Erwartete Gegentore» bei 5-gegen-5-Hockey, Dubés Team weist da als einziges einen Wert unter 2,0 auf. Umgesetzt auf dem Feld hiess das: Spielen wir Eis-Schach! Denn auch die ZSC Lions liessen defensiv nicht allzu viel zu, das Spiel stand nach 40 Minuten tatsächlich 0:0.
Fribourg lange näher am 1:0
Es waren dennoch die Zürcher, die mit diesem Resultat zufrieden sein mussten. Denn die wenigen guten Torchancen, die konnte Gottéron fast exklusiv für sich reklamieren. Zwei Mal rettete im Mitteldrittel ein Zürcher auf der Torlinie: Einmal Verteidiger Patrick Geering spektakulär backhand, das zweite Mal Goalie Simon Hrubec nicht minder bemerkenswert per seitlichem Sprung.

Phil Baltisbergs Flatterpuck kurz vor Ende des zweiten Abschnitts landete zwar an der Latte, doch diese Chance kam praktisch aus dem Nichts, eine Zürcher Führung wäre nicht wirklich verdient gewesen. Der ZSC wirkte in der Vorwärtsbewegung gegen die gut organisierte Defensive des Gegners ideenlos, ihre Stärken hatte die Mannschaft von Rikard Grönborg in anderen Disziplinen: Die Zürcher blockten viele Schüsse, offiziell deren 25!
Das war bis am Ende nötig, denn bis Lucas Wallmark mit dem Schuss ins leere Tor zum 0:2 drei Sekunden vor Schluss das Spiel endgültig entschied, mussten die Lions viel Zeit in der eigenen Zone verbringen. Sie taten dies meist konzentriert und diszipliniert, hatten einmal bei einer Grosschance Dave Sutters auch Glück. Und dann war da natürlich Goalie Hrubec, dem ein weiteres grosses Spiel im ZSC-Dress gelang. Seine beste Parade packte er drei Minuten vor Schluss gegen Fribourgs Topskorer Janne Kuokkanen aus.
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