Transfercoup der ZSC LionsVon Columbus nach Zürich – Dean Kukan kehrt zurück
An der WM in Helsinki ist er der Schweizer Marathonmann, nächste Saison läuft er für die ZSC Lions auf. Dean Kukan hat sich mit 28 für eine Rückkehr entschieden.

Geht er? Oder geht er nicht? Viel ist dieser Tage von Denis Malgin die Rede, der auch auf der WM-Bühne brilliert und von NHL-Scouts beobachtet wird. Ob der 25-Jährige nochmals eine gute Chance in der weltbesten Liga erhält, ist offen. Klar ist nun aber eine andere Personalie: Dean Kukan kehrt zu den ZSC Lions zurück, nach elf Jahren in Schweden und Nordamerika.
Dass er eine grosse Verstärkung sein wird, zeigt er dieser Tage an der WM, wo er mit Jonas Siegenthaler das erste Abwehrpaar bildet und mit über 20 Minuten Eiszeit der Schweizer Marathonmann ist. «Was mich bei Kukan immer wieder beeindruckt, ist seine Ruhe», sagt Nationalcoach Patrick Fischer. «Er gerät nie in Stress, obschon er meist gegen die Topformation des Gegners spielt.»
Er habe nach der Saison viel nachgedacht, sagt Kukan. «Es ist der richtige Zeitpunkt für eine Rückkehr in die Schweiz. Ich werde im Sommer 29, im September erwarten wir unser zweites Kind. In der NHL ist es immer unsicher, ob und wie viele Minuten ich spielen kann. In der Schweiz weiss ich, was ich habe. Ich werde da sicher eine gute Rolle einnehmen können. Dann macht das Eishockey auch mehr Spass.»

Er habe seine Zukunft geregelt, dürfe aber noch nicht sagen, wo sie liege, sagt Kukan. Auch bei den ZSC Lions will man sich nicht dazu äussern. Doch verschiedene Quellen bestätigen übereinstimmend, dass Kukan mit einem Mehrjahresvertrag zu den Zürchern zurückkehrt. Das passt zur Strategie der Lions, ehemalige Junioren zurückzuholen. Wie zuvor schon Sven Andrighetto (2020) und Denis Malgin (2021).
Kukan verliess die ZSC-Organisation 2011 im jungen Alter von 18 Jahren nach einer für ihn unbefriedigenden Saison im Farmteam GCK Lions, wie er sagt. Er wechselte zum schwedischen Lulea und wurde da innert zwei Jahren Stammspieler in der ersten Mannschaft.
«Ich bin dieser Organisation noch heute dankbar dafür», sagt er. «Ich hatte da hervorragende Trainer, die an mich geglaubt und mir aufgezeigt haben, was ich als Spieler kann.» Zudem habe er da seine spätere Frau kennen gelernt, wie er anfügt. Nun ziehen sie erstmals zusammen in die Schweiz. Den Sommer verbringen sie aber weiter im nordschwedischen Pitea.
«Es waren sieben coole Jahre in Columbus. Aber ich musste immer um meinen Platz kämpfen, konnte mich nie richtig in den Top 4 etablieren.»
Von 2015 bis 2022 bestritt Kukan 172 Spiele für die Columbus Blue Jackets und 159 Partien in der American Hockey League. «Es waren sieben coole Jahre in Columbus», sagt er. «Aber ich musste immer um meinen Platz kämpfen, konnte mich nie richtig in den Top 4 etablieren. Ich musste auf Verletzungen anderer hoffen und war selbst mehrmals verletzt.» Am bittersten war seine Knieverletzung Anfang 2020, nachdem er sich eine gute Rolle im Team erkämpft hatte.
Als seine Highlights bezeichnet er den Gewinn der AHL-Meisterschaft mit Lake Erie 2015 sowie das Playoff 2019 mit Columbus, als die Blue Jackets die hoch favorisierten Qualifikationssieger Tampa Bay schlugen. Wenn er in der NHL etwas gelernt habe, dann sei es, defensiv solide zu spielen. «Sonst lässt dich der Trainer nicht als fünften oder sechsten Verteidiger spielen.»
Beim Nationalteam erhält der 1,87-Meter-Mann unter Patrick Fischer nun viel mehr Verantwortung. «Und wenn du mehr Eiszeit hast, kannst du dich auch viel besser entfalten», sagt er. Die WM ist für ihn ein Vorgeschmack auf seine Zeit bei den ZSC Lions. Er sagt: «Ich kann es kaum erwarten, in der Schweiz zu spielen. Ich will gewinnen.»
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