Lesende fragen Peter SchneiderWas ist eine «Einordnung»?
Diese Woche beschäftigt sich unser Kolumnist mit dem Unterschied zwischen einer Einordnung und einer Meinung.

«Wir ordnen ein»: Obwohl diese Ankündigung täglich bis zum Überdruss zu lesen oder zu hören ist, finde ich Nachdenken darüber überhaupt nicht überflüssig, WOHIN jeweils eingeordnet wird oder wurde. Am Beispiel von einzuordnenden Büchern gibt es dafür Büchergestelle, wobei diverse Einordnungskriterien/Rubriken Entscheidungen abverlangen: nach Titel, nach Verfasserin, nach Epochen, nach Literaturgattung etc.? Was ist denn nun beim angeblichen Einordnen von gesellschaftlichen Ereignissen oder Entwicklungen die «Ablage», in welche sie eingeordnet werden (können oder sollen)? Meine Vermutung: in eine Rubrik der eigenen persönlichen Weltanschauungen, Erfahrungen, Vorlieben und Abneigungen. Deshalb finde ich Stellungnahmen unter der Bezeichnung «Einordnungen» nebulöser als unter der Bezeichnung «Meinung/Ansicht/Einschätzung» usw.