Hochansteckend und lebensbedrohlichWHO bestätigt ersten Infektionsfall mit Marburg-Virus in Westafrika
Nachgewiesen wurde das Virus bei einem inzwischen gestorbenen Patienten im Süden von Guinea. Die Nachbarstaaten wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

In Westafrika ist erstmals ein Infektionsfall mit dem hochgefährlichen Marburg-Virus nachgewiesen worden. Die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Afrika, Matshidiso Moeti, erklärte am Montag, der Fall sei in Guinea entdeckt worden – weniger als zwei Monate, nachdem in dem Land ein Ebola-Ausbruch für beendet erklärt worden sei. Das Marburg-Virus, das ein hämorrhagisches Fieber auslösen kann, stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus.
Das Marburg-Virus habe das Potenzial, sich «weit zu verbreiten», sagte Moeti. Es müsse deshalb rasch gestoppt werden.
Nachgewiesen wurde das Virus den Angaben zufolge bei einem inzwischen gestorbenen Patienten in der Präfektur Guéckédou im Süden von Guinea. Ein Team aus zehn WHO-Experten sei bereits vor Ort um die nationalen Gesundheitsbehörden bei Notfallmassnahmen zu unterstützen sowie weitere Tests in der Bevölkerung vorzunehmen. Auch die grenzüberschreitende Überwachung werde intensiviert, damit mögliche weitere Fälle rasch erkannt werden könnten. Die Nachbarstaaten Guineas seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Das Marburg-Virus wird laut WHO durch Flughunde auf den Menschen übertragen. Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung erfolgt unter anderem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten, aber auch über Oberflächen. Zu den Symptomen des Marburg-Fiebers gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen. Die Sterblichkeit liegt laut WHO zwischen 24 und 88 Prozent. Zugelassene Impfstoffe gegen das Marburg-Virus existieren bislang nicht.
Im vergangenen Jahr war es in Guinea zu einem Ebola-Ausbruch gekommen, den die WHO Mitte Juni für beendet erklärte. Im Zusammenhang mit dem Ebola-Ausbruch starben in Guinea zwölf Menschen.
AFP
Fehler gefunden?Jetzt melden.