Geschichte der GemeinschaftswährungWie der Euro zu seinem Namen kam
Vor 20 Jahren erhielten die Europäer ein neues Geld. Die Karriere eines Politikers ist besonders eng mit der Währung verknüpft.

Politiker kommen und gehen, und auch für sie gilt die bange Frage: Was bleibt? Was bleibt von dem, was sie schaffen wollten, was sie geschaffen haben? Einer, dessen Werk Jahrzehnte, womöglich Jahrhunderte Bestand haben wird, ist Theo Waigel. Der Mann mit den Augenbrauen, einst CSU-Chef in Bayern und Helmut Kohls Finanzminister in Bonn. Heute ist Waigel 82 Jahre alt, lebt auf dem Familienbauernhof im bayerischen Allgäu und hilft als Anwalt Grosskonzernen wie Siemens. Am liebsten aber redet er, aus dem Stand und zu jeder Tages- und Nachtzeit, über den Euro – mit dem ihn tatsächlich eine buchstäblich einzigartige Geschichte verbindet. Nicht Angela Merkel oder Helmut Schmidt, nicht mal Adenauer und Brandt, niemand kann für sich in Anspruch nehmen, den Euro etabliert und vor allem: benannt zu haben. Waigel kann das.