Kolumne Max KüngWie kann ein solcher Unfall geschehen? Warum?
Das Schöne und das Schreckliche können sehr nahe beieinander liegen. Das wurde mir an einem Wochenende wieder einmal unfreiwillig bewusst.

Hausen am Albis ZH ist der Wendepunkt meiner klassischen Sechzig-Kilometer-Rennvelo-Sonntagmorgenrunde durchs Säuliamt – und immer auch ein Ort der Entscheidung: Fährt man den steilen Vollenweid-Stutz hoch und wird mit Laktat in den Beinen und Weitsicht belohnt oder nimmt man die topografisch mildere Albisstrasse gen Türlersee? Ich könnte aus Rifferswil kommend auch rechts abbiegen, Richtung Ebertswil fahren, dann runter nach Sihlbrugg und durch das dröge Sihltal heimkurbeln. Oder dann auf den Hirzelrücken klettern. Die Möglichkeiten sind endlos. An jenem Sonntagmorgen sah ich in Hausen vor dem inneren Auge schon das Rührei, das ich meinem Sohn versprochen hatte, mit krossem Speck, also bog ich links ab, so wie meist, und fuhr via Albisstrasse, trat kräftig in die Pedale.