Vor 180 Jahren übernommenWie sich Europas «Spinnerkönig» Rorbas einverleibte
Die ersten Fabrikarbeiter von Rorbas bauten ab 1840 das Imperium von Heinrich Kunz, dem damals wohl reichsten Schweizer, auf. Jetzt hat die Gemeinde ein Buch über ihn mitfinanziert.

Es muss ein knallharter Industriekapitalist und mitunter ruchloser Zeitgenosse gewesen sein, der im vorletzten Jahrhundert als «Spinnerkönig» auch in Rorbas für Furore gesorgt hat. Dort steht am Ufer der Töss noch heute ein geschichtsträchtiges Haus. Es ist nicht sonderlich schmuck, aber spielte in Rorbas’ Geschichte und ganz allgemein in der voll einsetzenden Industrialisierung der Schweiz einst eine grosse Rolle. Es war die Zeit, als das verschlafene Bauerndorf am Schattenhang unterhalb von Embrach plötzlich Fabrikarbeiter sah und dank dem Geschick eines gewissen Heinrich Kunz Teil eines Wirtschaftsimperiums von internationaler Ausstrahlung wurde.