Zwei Gefühlswelten auf dem Stighag
Am 3:3 im Drittliga-Derby in der Gruppe 4 zwischen Kloten und Wallisellen scheiden sich die Geister. Die Gäste aus Wallisellen ärgern sich über verpasste Chancen, die Platzherren dürfen sich freuen.

Alper Urkay vom FC Kloten lächelt, als er nach dem Schlusspfiff auf dem Klotener Stighag den Platz verlässt. Dem Walliseller Goalgetter Bujar Memeti dagegen war die Enttäuschung über den Spielverlauf anzusehen. Die Mienen von Urkay und Memeti spiegeln ziemlich genau das wider, was sich in der letzten halben Stunde dieses Unterländer Derbys der Drittliga-Gruppe 4 abgespielt hatte. Die Klotener haben sich mit zwei Toren doch noch einen Punkt gesichert, die Walliseller mussten sich trotz hervorragender Chancen – unter anderem traf Memeti mit einem Kopfball nur die Latte – mit dem Unentschieden zufriedengeben. «Wir haben sie selber kommen lassen», hadert Memeti, während Urkay frohlockt: «Wir wollten zu Hause auf keinen Fall verlieren, und das ist uns gelungen.»
Doch der Reihe nach. Die Klotener erwischten einen schlechten Start in dieses Derby. Schon nach drei Minuten kamen die Walliseller zur ersten grossen Torchance, als Kloten-Goalie Sandro Krebs einen scheinbar harmlosen Ball von Pierre Eggmann nicht stoppen konnte. Der Ball kullerte nur Zentimeter am Tor vorbei. Eine Minute später musste Krebs den Ball dennoch aus dem Netz holen: Der starke Dani Fernandes schlug einen Eckball in den Klotener Strafraum, Memeti traf ein erstes Mal per Kopf – 1:0 für Wallisellen.
Kloten überfordert
«Wir waren am Anfang nicht wach und nicht im Spiel», gab Urkay zu. Immerhin tauchten die Klotener nach dem Walliseller Führungstreffer auch vor dem gegnerischen Tor auf, doch die Gäste blieben deutlich gefährlicher in ihren Aktionen. Nach 20 Minuten zirkelte Fernandes einen Freistoss genau auf Krebs, wenige Minuten später wurde Fernandes dann mutterseelenallein im Strafraum angespielt und schickte Krebs in die falsche Ecke – 2:0 für Wallisellen. Für die Walliseller verlief alles nach Plan – im Gegensatz zu den Klotenern, die vor allem defensiv überfordert waren. Doch nach einer halben Stunde schlug Urkay einen hohen Ball in den Strafraum, Ardian Zumberi war mit dem Kopf zur Stelle – nur noch 1:2. Angesichts der Spielanteile ein schmeichelhaftes Zwischenresultat für die Klotener.
Und defensiv blieben die Hausherren anfällig. So kam erneut Gefahr auf, nachdem Albert Gashi und Torhüter Krebs nach einem Missverständnis den Ball nicht wegbrachten. Gashi stand auch kurz vor der Pause im Mittelpunkt, als er von Memeti stehengelassen wurde und dieser seinen zweiten Treffer in diesem Derby erzielte. Dann war Pause. In der zweiten Halbzeit waren es plötzlich die Walliseller, die defensiv nicht mehr ganz sattelfest wirkten. So etwa nach knapp einer Stunde, als der Walliseller Torhüter Suad Mehmedi herauslief, um einen Ball abzufangen, diesen aber verfehlte. Sharif El Nashar köpfte den Ball an Mehmedi vorbei – und es stand nur noch 2:3 aus Klotener Sicht.
Urkays Weitschuss
Die Partie wurde nun gehässiger, beide Teams verstrickten sich immer wieder in Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Torszenen wurden seltener – bis eine Viertelstunde vor Schluss. Da fasste sich Urkay ein Herz und schoss den Ball aus der Distanz aufs Tor – der Ball landete in der rechten unteren Ecke – 3:3. Kurz darauf folgte Memetis erwähnter Kopfball an die Latte, und wenige Minuten vor Schluss kamen die Walliseller nochmals zu einer guten Chance, doch es blieb schliesslich beim Unentschieden.
«Wir haben nach dem 3:1 einen Gang zurückgeschaltet», sagt Memeti selbstkritisch. Zu den Diskussionen seiner Teamkollegen mit dem Unparteiischen meint er: «Wir haben uns aus dem Konzept bringen lassen.» Urkay dagegen war froh, dass seine Mannschaft an den Wallisellern dranbleibt: «Wir wollen aufsteigen», erklärt er offen. Dasselbe Ziel formulierte auch Memeti: «Wir wollen nicht überheblich werden, aber wir haben noch kein Spiel verloren. Wir haben die Qualität, um den Aufstieg zu schaffen.» Der Zweikampf an der Spitze geht in die nächste Runde.
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